Im Fluss sein dank der langen Leine

Im Fluss sein:

Was für ein harmonischer Spaziergang.
Ich war fasziniert wie Lea im Wasser stand und einfach geniessen konnte.
Heute wollte ich ganz bewusst mit meinen Hunden spazieren gehen. 
Wir entschieden gemeinsam, welche Wege wir wählten.
Ich liess die zwei viel Schnüffeln und sobald sie etwas zum Beobachten entdeckten, kniete ich mich neben sie und habe mitgeschaut, was sie wohl sehen mögen. Wirklich miteinander und nicht gegeneinander.
Es ist manchmal schwer nachzuvollziehen, aber die langen Leinen haben tatsächlich enorm viel Freiheit gegeben. So können sich die Hunde im Radius frei bewegen und müssen nicht ständig unterbrochen werden. Was nützt es einem jagenden Hund frei zu sein, wenn er ständig kontrolliert werden muss und sich nicht in seinem Element entfalten kann.
Meine zwei waren sowas von zufrieden nach diesem Spaziergang. Wir gingen nicht weit, aber voller Achtsamkeit und Verbundenheit.

Lass dich nicht in eine Struktur drängen oder vergleiche dich damit, was andere Hundehaltende mit ihren Hunden erreichen. Jeder hat eine andere Vorgeschichte, gerade Hunde mit grösseren Rücksäcken lernen im Vergleich zu anderen Hunden vielleicht etwas langsamer. Aber lass dich nicht unterkriegen, akzeptiere es und sei dankbar dafür.
Lass dich darauf ein, dass dein Hund dir den Weg zeigen darf. So schafft ihr gemeinsam Verbundenheit und eine schöne Mensch-Hund-Beziehung.

Lass das Wasser fliessen, finde zurück zu deinem Fluss.

Was passiert, wenn wir Cesar Millan schauen

In diesem Text erfährst du was unterbewusst bei dir passieren kann, wenn du TV-Hundetraining schaust. Denn rein das Beobachten von Gewalt kann deine eigene Hemmschwelle selber Gewalt anzuwenden senken. Eventuell kannst du die Zeit mit deinem Hund sogar weniger geniessen, weil das Schauen von TV-Hundetraining zu Frust bei dir führt.
Doch mehr dazu in folgendem Text:


Lernen durch Beobachtung, Bandura

Wer die Versuche von Bandura (Bandura, 1965) kennt, weiss welchen Effekt alleine die Beobachtung aggressiven Verhaltens haben kann. Bandura zeigte 4-5 jährigen Kindern einen Fernsehfilm, in welchem eine erwachsene Person eine lebensgrosse Plastikpuppe mit dem Fuss kickte, auf die Nase boxte oder mit einem Hammer auf den Kopf haute, ausserdem wurden diese körperlichen Akte von verbaler Aggression (Beschimpfungen) begleitet.

Hier ein Video zu Bandura’s Versuchen:

 

Nach dieser ersten Beobachtung gab es drei verschiedene Gruppen.

-Die 1. Gruppe beobachtete, wie ein zweiter Erwachsener erscheint, welcher den ersten lobt und mit Süssigkeiten und Getränken belohnt.
-Die zweite Gruppe beobachtete einen zweiten Erwachsenen, welche den ersten Erwachsenen tadelt und ihn mit Handgreiflichkeiten bestraft.
-Bei der dritten Gruppe erschien kein zweiter Erwachsener.

Anschliessend kommen die Kinder allein in ein Spielzimmer, in dem Gegenstände aus dem Film auch die Puppe sind. Die Kinder werden gefragt, was die Person im Film mit der Puppe gemacht habe.

Resultate

Kinder aus allen drei Gruppen zeigten aggressive Verhaltensweise gegenüber der Puppe und ahmten zum Teil exakt beobachtetes Verhalten nach.
Die Gruppe, welche stellvertretendes Bestrafen beobachteten zeigten weniger aggressives Verhalten als die anderen Gruppen.
Sobald aber ein zusätzlicher Anreiz geboten wurde, zeigten alle Gruppen gleich viel aggressives Verhalten.

WICHTIG:

Alle Gruppen haben das beobachtete Verhalten durch Beobachtung gelernt. Ob und wie schnell sie es selber zeigen, hängt von den Konsequenzen ab, die das Modell (der Erwachsene, der die Puppe attackierte) stellvertretend erhalten hat.
Dies bedeutet, Verhalten wird durch Beobachtung gelernt! Die Spiegelneuronen werden beim Beobachten aktiviert und rein durch die Beobachtung sinkt die eigene Hemmschwelle, selber Gewalt anzuwenden! Gerade in Situationen in denen wir Wut oder Frust empfinden, neigen wir Menschen dann eher dazu selber aggressive Verhaltensweisen anzuwenden, als wenn wir zuvor selber nie Gewalt beobachtet haben.

Bildquelle: Angermeier, Bednorz & Schuster (1991, 141

Wenn wir Gewalt im Fernsehen beobachten, findet ausserdem eine Emotionale Desensibilisierung (Krahe, et al., 2011) statt. Dies hat zur Folge, dass wir Gewalt von Zeit zu Zeit als weniger schlimm empfinden. So könnte dies bewirken, dass wir „geringe“ Formen von Gewalt selber anwenden, weil dies im Vergleich zu Techniken, die im Fernsehen beobachtet wurden, immer noch harmlos scheint.

Des Weiteren wird durch TV-Hundetraining einfach ein falsches Bild erzeugt. Der Zuschauende hält etwas für real, was gar nicht wahr ist. Man muss sich überlegen, dass nicht alles mit der Kamera festgehalten wird und am Schluss das Ganze noch irgendwie zurechtgeschnitten wird. Der Ablauf ist immer der gleiche. Zuerst wird der Hund reizüberflutet, bis er endlich reagiert. Dann kommt der TV-Trainer, der das gezeigte Verhalten mit viel Druck unterbindet, bis der Hund sich nicht mehr getraut, das Verhalten zu zeigen. Es geht in diesem Moment rein um die Show, die Zuschauenden sollen Action sehen und einen Helden, der allen weiterhilft. Hier geht es nicht um das Wohl des Tieres, sondern um die Unterhaltung der Zuschauenden. Stellt euch vor, wie langweilig eine Show ohne gestresste und durchdrehende Hunde wäre.

Aber um auf die Gefahren des Zuschauenden zurückzukommen, möchte ich den Urteilsfehler „dies würde ich nie machen“ beleuchten. Dazu eine kleine Aufgabe: Beobachte dich für eine gewisse Zeit täglich, ob du nicht vielleicht zwischendurch wütend wirst und wie du dann reagierst. Wut ist eine ganz normale Reaktion und du darfst und sollst die Emotion auf jeden Fall zulassen. Jedoch sollst du die Emotion nicht am Hund auslassen. Ich selber habe auch bemerkt, dass ich ab und zu dieses „TSCH“ schon verwendet habe. Durch Selbstreflexion habe ich das „TSCH“ aber jeweils in ein „Schau mal“ oder „Lass das“ umgewandelt. Dadurch verstehen mich meine Hunde wieder besser und sie wissen genau, was ich in diesem Moment von ihnen will.

Ausserdem kann das Schauen von TV-Hundetraining beim Zuschauenden zu Frust führen. Schliesslich scheint es ja wirklich so, als ob das Problem mit dem Hund gelöst sei. Wir wissen jedoch, dass das hinter der Kamera aber nicht so sein wird. Nichts desto trotz wollen wir uns nicht ohnmächtig fühlen, weil wir nicht die selben Fortschritte wie ein TV-Trainer machen (hierbei spielt die Methode des Trainers keine Rolle, soziale Vergleiche finden unterbewusst immer statt).

Also hilft es dir am Besten weniger oder sogar kein TV-Hundetraining zu schauen und dich viel mehr auf die Zeit mit deinem Hund zu fokussieren und diese zu geniessen. Positives Training macht nämlich nicht nur deinem Hund, sondern auch dir mehr Freude!

Dieser Artikel erscheint im Rahmen der Blogparade 2018 zur Aktion „Tausche TV-Trainer-Ticket gegen Training“ der Initiative für gewaltfreies Hundetraining. Seit 2014 tauschen mehr als 150 TrainerInnen aus Österreich, Deutschland und der Schweiz gebrauchte TV-Trainer-Tickets für ein halbes Jahr nach der Veranstaltung gegen eine Gratis-Trainingsstunde.

Sunny Bennet’s toller Startpost:

Die Fabel von der ruhigen Energie

mehr Infos zur Tauschaktion:

Stimmungsübertragung- Was ist Herzkohärenz?

Was ist denn bitte Herzkohärenz?

Nach dem Lesen des Textes kennst du den Begriff Herzkohärenz, weisst mehr über Stressregulation und kannst hoffentlich auch selber besser deinen Stress regulieren

Quelle: http://www.herzkohaerenz.de/images/aerger_frust_hf.jpg

Unser Herz schlägt und hat dabei jeweils nicht immer die gleiche Frequenz. So hat ein gesunder Mensch einen Ruhepuls zwischen 60 und 100 Schlägen pro Minute.

Falls sich dein Herz nicht an die Situation anpassen würde, wäre dies fatal. In einer stressigen Situation wird dein Herz nämlich schneller pumpen, um dein Überleben zu gewähren. (Bei sehr alten Menschen, passt sich die Herzfrequenz nur noch schlecht an.)
Und da sich die Frequenz, in der dein Herz schlägt, anpasst, entsteht eine so genannte HerzRatenVariabilität (abgekürzt oft HRV). Die Herzratenvariabilität ist die Grundlage für die Herzkohärenz. Solange dein Herz in einem ungefähr gleichmässigen und harmonischen Abstand schlägt, empfindest du wenig bis gar keinen Stress. Alles ist gut. Falls nun aber irgendwo eine Gefahr droht, wird dein Herz schneller schlagen, dein Puls steigt und die Herzratenvariabilität wird zu einem unharmonischen Herzrhythmus führen.

Was bedeutet ein harmonischer oder unharmonischer Herzrhythmus?

Das Herz sendet dem Hirn andauernd Informationen und auch umgekehrt, schickt das Gehirn dem Herz Informationen. Solange du in einem harmonischen Herzrhythmus bist und dein Puls nicht allzu hoch ist, sendet dein Herz dem Gehirn die Information, dass alles in Ordnung ist. Wenn dein Herzrhythmus aber unharmonisch wird, sendet das Herz dem Gehirn die Information, dass es ums Überleben geht und nun keine Zeit ist, miteinander zu kommunizieren.

Quelle: http://blog.heartmathdeutschland.de/tag/herzratenvariabilitaet/

Parasympathikus und Sympathikus

Nun kommt das Spannende an der ganzen Sache!
In unserem Körper gibt es zwei Stress-Achsen (Sapolsky, 2004). Der Sympathikus wirkt erregend und hilft während anspruchsvollen Situationen ausreichend Energie in den wichtigsten Organen zur Verfügung zu stellen. Zum Beispiel steigen Puls und Blutdruck, ausserdem erhöht sich die Atemfrequenz. Wenn der Sympathikus aktiviert ist, wird Verdauung und Lust auf Fortpflanzung unterdrückt. Im Gegensatz dazu wird bei Entspannung der Parasympathikus aktiviert. Dieser verlangsamt die Herzfrequenz, führt zu vermehrter Darmbewegung und Sekretion von Verdauungssäften. Sympathikus und Parasympathikus sind Gegenspieler, welche in einem ständigen gegenseitigen Wechselspiel sind, um unseren Körper in einem optimalen körperlichen Gleichgewicht, der sogenannten Homöostase zu halten.

Quelle: https://xreferat.com/31/363-1-adrenalin.html

Wir haben zum Glück die Möglichkeit den Sympathikus und Parasympathikus teilweise selber zu regulieren. Diese Selbstregulation gelingt wahrscheinlich am einfachsten über das Regulieren des Atems oder auch über einen Hearthug.

Quelle: http://www.melissengeist.de/das-vegetative-nervensystem/sympathikus-und-parasympathikus.html

Hearthug

Herz und Hirn in Harmonie

Herzkohärenz bedeutet einfach gesagt, dass Herz und Hirn in Harmonie miteinander kommunizieren können. Schliesslich kommen einem im Überlebensmodus wahrscheinlich nur wenig kreative Ideen in den Sinn. Unter Stress fällt es viel schwerer Entscheidungen zu treffen. Doch über Herzkohärenzübungen gelingt es, sich wieder selber zu regulieren. Ein kohärenter Rhythmus hängt mit einem allgemeinem Wohlbefinden, einer Verbesserung in kognitiven, sozialen und physischen Leistungen zusammen. (McCraty, Shaffer, Seite 56, Januar 2015, Heart Rate Variabiliy: New Perspectives on Physiological Mechanisms, Assessment of Self-Regulatory Capacity, and Health Risk)

Das Herz und sein elektromagnetisches Feld

Quelle: https://www.heartmath.org/articles-of-the-heart/global-interconnectedness/each-individual-impacts-the-field-environment/

Wenn man durch ein Elektrocardiogram das elektrische Feld des Herzen misst und dies mit dem elektrischen Feld des Gehirns vergleicht, weist das Herz ein viel stärkeres elektrisches Feld als das Gehirn vor. Dieses elektrische Feld ist nicht nur messbar, sondern führt auch dazu, dass Emotionen von uns Menschen auf unsere Hunde übertragen werden. Unsere Tiere nehmen diese Informationen ungefiltert auf. So kannst du deinem Hund nur durch Worte nicht vortäuschen, dass du deinen Hund führst oder ihm Sicherheit gibst. Du musst selber bei dir und in Herzkohärenz sein, so dass dein Hund dich als Vorbild wahrnimmt und sich gerne von dir führen lässt.

Links mit mehr Informationen:

heartmathdeutschland.de

Wieso man beim Hundetraining zuerst die menschlichen Gewohnheiten überdenken sollte

Hast du dir schon jemals Gedanken gemacht, welchen Einfluss deine Glaubenssätze und deine Gewohnheiten auf deinen Hund haben?

Anforderungen an deinen Hund

Versetze dich als erstes in die Situation zurück, bevor du deinen Hund adoptiert hast.
Überlege dir:
-Wieso wollte ich einen Hund?
-Was wollte ich mit meinen Hund gemeinsam erreichen? 
-Aus welchem Grund habe ich mich für diese Rasse oder einen Mischling entschieden?
-Warum habe ich mich genau in meinen Hund verliebt?

Glaubenssätze

Habe ich gewisse Glaubenssätze, was ich von einem, beziehungsweise MEINEM Hund in gewissen Situationen erwarte? Muss ein Hund alle Kinder und alle Menschen mögen? Wenn ja, wie sieht dies aus? Hätte ich gerne, dass sich mein Hund von allen wildfremden Menschen stressfrei anfassen lässt? Besteht die Erwartung an einen Hund, dass er sich mit jedem anderen Hund verstehen muss? Welche Leistung wünschst du dir von einem Hund zum Beispiel im Hundesport? Sobald du merkst, dass du gewisse vorgefertigte Glaubenssätze hast, wie EIN Hund sich in verschiedensten Situationen verhalten müsste, kannst du beginnen diese zu überdenken. Dann kannst du dir mehrere Fragen stellen. Z.B. „Wie fühlt sich MEIN Hund in Situation X?“,
„Macht mein Hund überhaupt gerne Agility oder will ich, dass ihm Agility Freude macht?“ „Fühlt sich mein Hund um andere Hunde sicher oder ist er vielleicht unsicher, wie er sich um andere Hunde verhalten soll?“

Es ist wichtig, dass du dich ab und zu in deinen Hund hineinversetzt und überlegst, wie genau sich dein in einer spezifischen Situation fühlt.

Sehr oft haben wir Menschen einen Anspruch an einen Hund, also einen starken Glaubenssatz, dass ein Hund zum Beispiel eben nun fremde Menschen mögen sollte. Doch nicht jeder Hund mag alle Menschen. Was sollte die Motivation eines Hundes sein jeden Unbekannten zu mögen? Von Natur aus ist ein bisschen Respekt vor neuen Situationen durchaus sinnvoll. Das bedeutet für uns Menschen, dass wir nicht einfach einen Anspruch an unseren Hund haben können, ohne dem Hund die Situation auch irgendwie schmackhaft zu machen. Viele fremde Menschen nähern sich einem Hund viel zu schnell an und wollen ihm am liebsten noch auf den Kopf tätscheln oder gar umarmen. (Eine Umarmung ist etwas, was Primaten gerne unter sich machen. Dies soll auch so bleiben, denn für die meisten Hunde sind Umarmungen etwas sehr unhöfliches. So kann es bei einem unschönen Spiel dazu kommen, dass ein Hund eine Pfote oder ein Bein über einen anderen Hund legt. Dies ist aber sehr unhöflich und hat nichts mit einer menschlichen Umarmung zu tun hat.)
Das bedeutet, dass Menschen lernen müssen, sich auf eine respektvolle Art dem Hund zu nähern. Also liegt es nun an dem Herrchen oder Frauchen eine Person anzuleiten, wie diese den Hund berühren soll oder eben vielleicht auch nicht. Es wäre dem Hund gegenüber nicht fair, meinen eigenen Glaubenssatz durchzwängen zu wollen ohne auf das Befinden des Hundes einzugehen. Schliesslich willst du, dass dein Hund wirklich das Gefühl hat, dass du als Mensch ihn verstehst. So, dass dein Hund auch in neuen und schwierigen Situationen weiterhin bei dir Schutz sucht. Alles beginnt wirklich bei diesen kleinen Sachen! Überlege dir auch, ob du selber deinen Hund immer auf eine respektvolle und freundliche Art berührst. Wie ziehst du im Geschirr und Leine an? Muss dein Hund einfach stillhalten oder hast du deinem Hund beigebracht, dass es sich lohnt, hinzuhalten um danach vielleicht ein Leckerlie zu bekommen.

Immer wieder empfehle ich den Menschen die sich über ihren Hund ärgern zu denken, „Das ist ein Hund und nicht das ist MEIN Hund, der sich so verhält“

Dieser Wechsel in deinem Denken kann dir helfen, dass du dich nicht über deinen Hund aufregst, weil sich dein Hund eben zu benehmen habe. Du kannst dadurch merken, dass EIN Hund in solch einer Situation unruhig werden kann. Hoffentlich realisierst du, dass dein Hund vielleicht gar nicht weiss, was er anstelle dessen tun kann und kannst deinem Hund zeigen, was er in dieser Situation machen kann. Oft verschwenden Menschen unnötige Zeit damit, sich über Hunde aufzuregen, anstatt dem Hund möglichst schnell Hilfestellung geben zu können, wie er eine herausfordernde Situation besser bewältigen kann.

Wie reagiere ich selber in schwierigen Situationen

Genau so wichtig ist es auch zu bedenken, dass auch im menschlichen Körper viele Vorgänge stattfinden. Da kommt plötzlich ein fremder Hund um die Ecke. Was denke ich dabei? Verändert sich etwas an meiner Körperhaltung? Nehme ich die Leine fester in die Hand? Steigt mein Puls? Hunde merken dies alles! Hunde können unseren Stress sogar riechen.

In diesem Sinne überlege dir doch, an welchem Ende der Leine es hapert. Aus meiner Sicht ist der Hund nie Schuld. Und es sollte ein gemeinsames Lernen von- und miteinander stattfinden dürfen! Sieh eine zur Zeit noch schwierige Situation als Challenge an, gemeinsam mit deinem Hund wachsen zu dürfen. Denn jede Hürde die du mit deinem Hund überwindest, wird das Band zwischen euch nur noch mehr stärken.

Zu diesem Thema gibt es übrigens auch einen Online-Kurs (dieser kannst du in deinem Tempo durchführen und immer wieder anschauen):
Online-Kurs „Hunde nicht persönlich nehmen“

Kostenloses Basis-Webinar zum Jagdverhalten

Medienpsychologische Anleitung für Online-Lernvideos:

-Play & Pause- der Vorteil eines nicht Live-Webinars, du kannst jederzeit Pause drücken und zurückspulen!
-Verwende die Pause-Taste um dir Notizen oder Fragen aufzuschreiben
-Drücke zwischendurch Pause und überlege dir, ob du den Inhalt verstanden hast

PS: In den Einstellungen (beim Zahnrad) die Qualität des Videos auf 720p stellen

Hier die zwei Arbeitsblätter- welche im Webinar vorgestellt werden:

Als Worddokument zum Download:

Jagdsequenzen Fliessdiagramme

Wie du deinen Traumjob im Hundebereich findest

Willst du schon ewig mit Hunden arbeiten? Du weisst nur nicht, wie beginnen und was genau du werden möchtest?

Die allererste und wichtigste Frage noch bevor der Businessplanung ist: Welcher „Job“ passt zu dir? Und wieso willst du mit Hunden arbeiten? 

Viele Menschen denken automatisch zuerst an den Beruf des Hundetrainers/der Hundetrainerin.
Doch gibt es eine Menge anderer Berufe, welche vielleicht besser zu dir passen.

Dogwalker/Dogwalkerin
Viele Berufstätige, welche während der Mittagszeit ihren Hund nicht spazieren gehen führen können sind auf DogwalkerInnen angewiesen. Falls du Hunde gerne nur tagsüber ausführen möchtest und über keine eigenen Räumlichkeiten verfügst, in denen du Hunde auch über mehrere Tage betreuen kannst, ist der Job des Dogwalkers ideal für dich. Du kannst auch einen Einstieg als DogwalkerIn machen, und mit der Zeit auch vermehrt Hunde in Urlaubsbetreuung aufnehmen. Um 1-2 Hunde auszuführen brauchst du meist keine spezielle Ausbildung. Erkundige dich aber, wie dies in deiner Stadt aussieht. Ein weiterer Vorteil des Dogwalkers ist, dass du nicht unbedingt ein Auto brauchst. Du kannst mit deinem Fahrrad oder ÖV zum auszuführenden Hund fahren und kannst von dort aus mit ihm Gassi gehen. Es gibt verschiedene Plattformen, auf denen du deine Dienste als DogwalkerIn anbieten kannst. 

Dogsitter/Dogsitterin
Hast du die passenden Räumlichkeiten Hunde bei dir zuhause aufzunehmen? Sobald du Hunde in einem gewerblichem Ausmass Hunde betreust, brauchst du wahrscheinlich eine Ausbildung. Erkundige dich also gut, welche Kriterien du erfüllen musst, um eine allenfalls nötige Bewilligung zu erhalten. 

Tier-Kinesiologe/Tier-Kinesiologin
Tier-Kinesiologen beraten Tierhalter und helfen durch verschiedene alternative Heilmethoden die Gesundheit der Tiere wieder herzustellen. Tier-Kinesiologen arbeiten zum Beispiel mit den kinesiologischen Muskeltests um herauszufinden, welche Mittel helfen das Tier zu heilen. So verwenden Tier-Kinesiologen zum Beispiel Bachblüten oder auch Schüsslersalze und Homöopathie.

Hundetrainer/Hundetrainerin
Du liebst nicht nur Hunde, sondern auch den Umgang mit Menschen? Als HundetrainerIn brauchst du ein extremes Gespür für beide Enden der Leine! Du musst vor allem mit den Menschen arbeiten. Gute HundetrainerInnen können sehr verständlich erklären und sind flexibel in ihrem Denken. Überlege dir, ob du dich auf eine spezielle Richtung spezialisieren möchtest? Willst du am liebsten eine „normale“ Hundeschule leiten, in der du Gruppenkurse anbietest? Oder willst du lieber mit einem Team arbeiten und eher Verhaltensberatung im Einzelcoaching anbieten? Du kannst dich auch auf Hundesport fokussieren. Es lohnt sich auf jeden Fall die verschiedenen angebotenen Ausbildung gut zu vergleichen, um bestmöglichst davon profitieren zu können. 

Tellington-TTouch-Practitioner
Die Tellington-TTouch® Methode ist aus meiner Sicht eine grossartige Art um Tieren und auch deren Menschen weiterzuhelfen. Die verschiedenen Elemente der Methode helfen sowohl Mensch als auch Tier, ein emotionales, körperliches und geistiges Gleichgewicht zu fördern.

Hunde-Ernährungsberater/Ernährungsberaterin
Falls du dich für das Thema Ernährung schon immer interessiert hast, kann der Job des Hunde-Ernährungsberatenden passend für dich sein. Du kannst dich extrem aus- und weiterbilden in diesem Bereich. Und ein tolles Angebot erarbeiten um Hundehaltenden zu helfen, ihre Hunde ausgewogen zu ernähren.

Hundephysiotherapeut/Physiotherapeutin – Hundeosteopath/Osteopathin
Wie für Menschen, gibt es auch für Hunde Physiotherapeuten und Osteopathen, welche zum Beispiel nach einer Verletzung helfen Muskeln aufzubauen und am Bewegungsapparat des Hundes arbeiten.

Hunde-Friseur/Friseurin
Du liebst es Hunde zu pflegen und bist einfühlsam? Hunde mit viel Unterwolle oder auch solche, die nicht haaren sind auf einen Termin beim Hunde-Friseur/Friseurin angewiesen. Nach der Ausbildung besteht für dich die Möglichkeit in einem Hunde-Salon zu arbeiten oder deinen eigenen zu eröffnen.

Shopbesitzer/Besitzerin
Hundehaltende lieben es ihren Hund zu verwöhnen. Egal ob Leckerlie, Napf, Leine, Geschirr oder Körbchen. Die meisten Hundehaltenden lieben es für ihren Hund shoppen zu gehen. Sei dies in einem echten realen Laden oder in einem Online-Shop. Durch ein originelles Angebot kannst du dich von der Konkurrenz abheben und viele Menschen und Hunde durch dein Sortiment beglücken.

Kombinationen!
Selbstverständlich kannst du auch verschiedene dieser Jobs miteinander kombinieren!
Sei kreativ. Der nächste Schritt ist dann eine Businessplanung (bald gibt es mehr dazu).

4 F- Stress- und Angstreaktionen leicht erklärt

Die 4F

Freeze (Erstarren)

Fiddle (Herumalbern und soziale Interaktion)

Fight (Kampf)

Flight (Flucht)

Hunde reagieren, ebenso wie wir Menschen auf Gefahren durch steigende Erregung um auf den Gefahrenreiz bestmöglich reagieren zu können.

Extrembeispiel: Ein Bär, der vor uns steht. Kein gesundes Lebewesen würde innerlich entspannt bleiben. Im Körper finden in solchen Gefahrensituationen Stressreaktionen statt. Durch die Stressreaktionen entscheidet sich ein Mechanismus für eine der 4 F-Strategien, es kann aber anschliessend auch zwischen den Strategien gewechselt werden.

FREEZE/Einfrieren ist eine Möglichkeit, wie ein Hund in einer Gefahrensituation reagieren kann. Viele Menschen erkennen das Einfrieren nicht oder stufen dies nicht als Stressreaktion ein. Innerlich ist ein solcher Hund aber sehr gestresst und kann plötzlich ein anderes F, z.B. den Kampf wählen

FIDDLE /herumalbern wäre eine andere, für viele Menschen unpassende Strategie.

Doch ein Hund, der herumalbert versucht seinen inneren Konflikt dadurch abzubauen um wieder sein inneres Gleichgewicht zu finden. Fiddle können auch in die Kategorie der Übersprungshandlungen gehören oder zur Beschwichtigung dienen.

 FIGHT/Kampf ist eine weitere Möglichkeit auf Gefahren zu reagieren.
Durch einen Kampf wird viel Energie verbraucht und deswegen ist es von Vorteil für einen Organismus, nur in absoluten Notfällen einen Kampf zu beginnen.

FLIGHT/Flucht stellt eine andere Strategie dar, um in einer Notsituation überleben zu können.  Für uns Menschen ist dies ein klar ersichtliches aber schwer handelbares F.

Z.B. ein Hund der sich durch einen Knaller erschrickt und dann versucht durch Flucht diesem Reiz zu entkommen.

Erregungslevel

In stressigen Situationen steigt die Erregung. Doch nicht immer muss es soweit kommen, dass sich ein Hund zwischen diesen 4F entscheiden muss. (Diese Entscheidung fällt der Hund aber nicht bewusst, vielmehr fällt der Hund in einen Überlebensmodus). Es gibt Zeichen in der Körpersprache, an denen ein Hundehalter erkennen kann, dass die Erregung seines Hundes steigt. Generell hilft es dem Hundehalter zu wissen, wie sein Hund in einem entspannten Zustand aussieht. So kann er vergleichen, ob der Hund draussen auf dem Spaziergang plötzlich heftiger hechelt, die Ohren anders hält, ob die Augen starrer werden oder der Hund mehr an der Leine zieht. Durch einen Anstieg der Erregung entstehen diese möglichen Verhaltensänderungen. Weitere erste Anzeichen auf steigende Erregung: Sich kratzen, Licking Intention(sich über die Lippen lecken), schütteln, gähnen.

Heftigerere Reaktion sind dann z.B. Winseln, Knurren und/oder Bellen.

Angst – Unsicherheit oder Furcht

Im Schweizerdeutschen wird der Unterschied zwischen diesen Begriffen eher weniger gemacht. Doch in der Wissenschaft werden diese Begriffe genauer differenziert.

Angst

Ein Gefühl der Besorgnis, ein Hund, der eine Bedrohung erwartet, jedoch ohne ersichtlichen Grund. Z.B. ein Hund aus dem Tierschutz, der früher schlechte Erfahrungen gemacht hat und nun draussen immer noch, auch ohne ersichtlichen Grund ängstlich reagiert.

Furcht

Die Furcht unterscheidet sich zur Angst dadurch, dass diese gerichtet ist. Dies bedeutet, dass sich ein Hund VOR etwas spezifischem fürchtet. Der Hund fürchtet die tatsächliche Gegenwart von fremden Menschen, der Hund fürchtet sich vor Autos.

Angstphase während Pubertät

Viele Hunde durchlaufen während ihrer Pubertät eine Angstphase. Plötzlich haben die Hunde mit Dingen Probleme, die sie vor der Pubertät schon gekannt haben und noch kein Problem damit hatten.